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Chancen der Digitalisierung für eine bessere Teilhabe nutzen

08. Juni 2020

Chancen der Digitalisierung für eine bessere Teilhabe nutzen

Ein Beitrag von Stefan Lenzen MdL, Sprecher für Arbeit und Soziales der FDP-Landtagsfraktion NRW Mitglied im Kommunalausschuss

Wir Freie Demokraten stehen dafür, dass Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen selbstbestimmt und ohne Ausgrenzung oder Bevormundung ihr Leben gestalten können und die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen erhalten. Das Ziel einer inklusiven Gesellschaft beinhaltet dabei neue Möglichkeiten, Barrieren zu überwinden und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die FDP-Landtagsfraktion NRW hat vor diesem Hintergrund das Positionspapier „Chancen der Digitalisierung für eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderung nutzen“ verabschiedet.

In der Informationsgesellschaft ist die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe. Deshalb wollen wir diese vermitteln und vorhandene besser einsetzen. Neben der Förderung digitaler Kompetenzen von Menschen mit Behinderung bedarf es auch einer Qualifizierung der Beschäftigten in den sozialen Berufen, damit die digitale Gesellschaft zentraler Bestandteil der sozialen Arbeit werden kann. Digitale Teilhabe muss verstärkt in die Lehrpläne der Ausbildung und in die Angebote der Weiterbildung aufgenommen werden. Für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen unverzichtbar. Der Zugang zur digitalen Welt wird eingeschränkt, wenn Onlineangebote nicht barrierefrei sind. Die öffentliche Hand besitzt hinsichtlich der barrierefreien Gestaltung von Onlineangeboten eine Vorreiterrolle. Länder und Kommunen müssen die Vorgaben der europarechtlichen Regelungen über einen barrierefreien Zugang zu Webseiten und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen umsetzen. Digitale Anwendungen können auch dazu genutzt werden, die Kommunikation mit Behörden zu erleichtern. Gerade Menschen mit kognitiven Einschränkungen, die von den herkömmlichen Formularen oft überfordert sind, könnten durch onlinebasierte Assistenz unterstützt werden, die gezielt relevante Sachverhalte abfragt. Digitale Hilfsmittel – intelligente Devices und Kommunikationshilfen – können bei verschiedenen Beeinträchtigungen, wie z.B. bei Sehbehinderungen, Hörschädigungen oder motorischen Behinderungen im Alltag helfen und so neue Chancen eröffnen. Daneben kann auch die Digitalisierung aller Lebensbereiche kombiniert mit der Vernetzung öffentlicher Angebote und neuen Dienstleistungen im Sinne einer „Smart City“-Strategie Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltagsleben, wie in Fragen der Gesundheit, der Mobilität oder der Sicherheit, unterstützen.

Wir wollen Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen nicht nur im Alltag unterstützen. Wir wollen ihnen auch den Weg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erleichtern. Inklusion in die Arbeitswelt bedeutet daher, schrittweise möglichst vielen Menschen mit Behinderungen den Weg in den Arbeitsmarkt zu eröffnen. Wir wollen die Potentiale aller Menschen nutzen, da wir jede Fachkraft benötigen. Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt eröffnen neue Chancen im Bereich der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Arbeitszeit und Arbeitsort werden flexibler, zusätzliche Freiheitsgrade der Beschäftigten entstehen. Digitale Assistenz erleichtert die Teilhabe. Dies gilt insbesondere für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Sinneseinschränkungen, die vermehrt Arbeit von zu Hause aus erledigen können. Nordrhein-Westfalen qualifiziert als einziges Bundesland arbeitslose Menschen mit Behinderungen mit einem kaufmännischen Abschluss zu Verwaltungsangestellten in der Landesverwaltung. Durch die Landesqualifizierung für Menschen mit Sehbehinderung wurden schon mehr als 300 Menschen in den Landesdienst übernommen. Die Erfahrung aus 22 Jahrgängen Landesqualifizierung hat gezeigt, dass diese Maßnahme nicht nur ein Beitrag zur Inklusion, sondern auch ein Recruiting-Instrument ist. Dafür spricht die hohe Zufriedenheit vieler Dienststellen mit den Absolventen. Um den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt und dem steigenden Bedarf an IT-Fachkräften besser gerecht zu werden, sollten in der Landesqualifizierung auch spezifische IT-Klassen aufgebaut werden.

Wir Freie Demokraten wollen Chancen schaffen und Perspektiven für alle Menschen eröffnen. Digitale Angebote können schon auf kommunaler Ebene das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen erleichtern und ihnen mehr Teilhabe ermöglichen. Schreiten wir mutig voran und schaffen Kommunen der Chancen.

Quelle: Das Rathaus, Ausgabe 01/2020

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